Etwas hat sich verändert

Ein Jahr im LTB Aachen
Dezember 2013

Ich behaupte immer gerne, dass ich den 27.11.2012 bereue, aber ich glaube, es ist an der Zeit zuzugeben, dass dem nicht so ist. Es war der Tag der ersten Trainingsrunde mit dem LTB Aachen. Der Winterlauf in der Woche darauf markiert den eigentlichen Beginn meiner Zugehörigkeit zum LTB. Im Ziel angekommen hat 'Der Öcher' mich noch gar nicht erkannt - so neu war mein Gesicht. Das würde ihm heute nicht mehr passieren und sowieso hat sich einiges verändert seit diesem Tag.

Für mich war es das trainingsreichste Jahr, seit ich 2007 mit dem Laufen angefangen habe. Vorher hatte ich es auch immer vermieden in der Dunkelheit, bei sehr schlechtem Wetter oder zu komischen Uhrzeiten zu laufen - all das fühlt sich jetzt sehr viel normaler an. Es gibt allerdings auch einige Sachen die sich nicht verändert haben: Ich war immer fest der Meinung, dass Läufer, die mehr als 42 km laufen, ein bisschen verrückt sind. Jetzt weiß ich, dem ist tatsächlich so, und trotzdem waren die letzten Meter bei „Rund um Aachen 2013“ ein lang gehegter Traum, der in Erfüllung gegangen ist und der mich in der Ahnung bestätigt hat, dass ich wohl auch ein bisschen verrückt bin.

Fest steht für mich auch: ich bin kein Ultraläufer. (Anmerkung vom Öcher: Darüber werden wir noch zu sprechen haben!)

Richtig klar geworden ist mir das bei meiner 6h-Begleitung beim 24h-Lauf in Breitscheid. Die Verlockung, mitten in der Nacht einfach ins Auto zu steigen, war doch riesig und meine Bewunderung für die Läufer, die einfach weiter gemacht haben, ist enorm. Trotzdem ist es auch irgendwie befreiend, sich von diesem Läuferkreis lossagen zu können - ich bin gespannt, wie lange ich der Überzeugungsarbeit gewisser Mitläufer widerstehen kann, nach Höherem zu streben! Sportlich war 2013 mit 3 Marathons, 2 Distanzen über 42 km und jeder Menge sonstigem Kleinzeug überaus erfolgreich. Besonders wunderbar war für mich als vormals meist Alleine-Läufer natürlich die Bekanntschaft aller LTBler - zusammen laufen ist doch ne tolle Sache! Ich habe Läufer kennen gelernt, denen Sachen passiert sind, wo jeder gesagt hätte: der läuft nie wieder und die doch weiterhin im gefühlten Wochenrhythmus Erstaunliches leisten. Auch habe ich Läufer kennen gelernt, die sich tagelang über die Auslegung von Solaranlagen unterhalten haben (insofern ist auch der semi-legale Start für das Sunpower Team beim Firmenlauf irgendwie gerechtfertigt) oder die sich halb blind durch die Wildnis geschlagen haben. Zahllose Geschichten wurden ausgetauscht, Diskussionen geführt und ich kenne nun viele Möglichkeiten im Aachener Wald von A nach B zu kommen und dabei stets den weitest möglichen Weg einzuschlagen. All diese Stunden waren super - all diese Kilometer höchst unterhaltsam.

Zum Schluss noch ein Kompliment an alle Euregio-Läufer: großartiger Kampf dieses Jahr sowohl im 10-Kampf (obwohl ich viele laut über ihn fluchen gehört habe) als auch in der Liga. Wenn wir das so noch bis zum 31.12.2013 durchhalten, winkt die 1. Liga, auch wenn das wohl noch ein Stück harte Arbeit bleiben wird.

2014 wirft auch schon seine Schatten voraus - ich sehe uns alle schon mit Versorgungsrucksäcken mitten in der Nacht den Öcher supporten, aber was solls, wir machen das schon. Auf das wir alle TorTouren, die 2014 auf uns warten (für den einen etwas länger, für viele von uns deutlich kürzer) erfolgreich hinter uns bringen!

Es hat großen Spaß gemacht, das erste Jahr LTB Aachen - ich freue mich auf die nächsten paar tausend Kilometer!

Keep on running!

 

run TW (Tim)



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