Laufberichte von der langen Nacht in Biel vom 17. bis 18. Juni 2005

100 km von Biel

Bericht von Helmut

Bericht von Sylvie

"Prêt pour la nuit des nuits?" (version francaise)


Bericht von Helmut

Einmal im Leben mußt Du nach Biel

Vor dem Lauf waren wir, meine Frau Martine und ich, eine Woche in Italien. Dort haben wir unsere Tochter Bettina von ihrem Austauschjahr abgeholt und bei der Gelegenheit noch Bergamo und Venedig besichtigt. Auf dem Weg von dort nach Biel haben wir noch einen Zwischenstopp in Lugano gemacht. Viel Pflastertreten, aber wenig Laufen. Ob das gut tut?

Am Tag vor dem Lauf ging's dann nach Biel, wo wir meine Lauftreffkollegin Sylvie sowie meine Fahrradbegleiterin Gabi trafen. In Münchenbuchsee, 30 km von Biel entfernt, hatten wir unser Quartier aufgeschlagen.

Helmut auf dem Sofa
Helmut auf dem Sofa

Von dort fuhren wir abends unsere Startnummern abholen und zur Pasta Party. Beim Coop-Markt ließ uns der Platzwächter erst auf den Parkplatz, nachdem wir ihm versichert hatten, wir würden abends wieder fahren. Er hatte wohl Angst, daß die Camper von gegenüber den Parkplatz am Samstag blockieren - verständlich.

Die Startunterlagen bekamen wir problemlos und schnell in der Eishalle. Im Zelt, wo die Pasta-Party stattfand, war nichts los. Wenig Leute, wenig Stimmung. Sylvie war dort mit Gregor aus Köln verabredet und wir haben dann seine Truppe kennen gelernt. So war es doch noch nett, sonst wäre es enttäuschend gewesen. Jedenfalls hatten wir so unsere Startnummern und kannten uns aus.

Freitag Vormittag trafen wir uns in Biel mit Angelika und ihrem Mann Hugo. Immer noch war nicht viel vom Lauf zu spüren. Klar, Start- und Zielbereich waren mittlerweile komplett, aber eine Spannung wollte sich noch nicht einstellen. Nur Gabi wurde nervös: Ob sie auch unseren Treffpunkt finden würde? Ob sie die 60 km Radfahrt schaffen würde?

Auch in Lyss, bei km 22 des Marathons, war noch nichts vom nächtlichen Ereignis zu spüren. Egal, wir suchten nur eine Eisdiele - leider vergeblich. War es in Italien noch angenehm kühl, so wurde es jetzt zunehmend wärmer.
Zurück nach Hause, Eis gekauft und gegessen, noch mal Nudeln, dann Mittagsschlaf. Ich war nach einer Stunde wieder wach, aber Gabi hatte in der Nacht wenig geschlafen und holte jetzt alles nach. Martine und Bettina waren währenddessen in Bern.

Noch eine letzte Henkersmahlzeit - Nudeln, wie könnte es anders sein. Gegen 20 Uhr sind wir dann los. Sylvie war für 21 Uhr mit Gregor verabredet und wollte mit ihm zusammen loslaufen. Bis 15 min vor dem Start saß ich noch rum und habe mit verschiedenen Leuten gequatscht, u.a. Steppenhuhn funRunny. Dann ging's los, pünktlich um 22 Uhr. Keine (Zeitmess-)Matten am Start, das war übel, weil ich damit gerechnet hatte und dort meine Stoppuhr drücken wollte. Egal, auf 1 min kommt es ja nicht an. Es war ziemlich warm und ich habe sehr geschwitzt, trotz des verhaltenen Anfangstempos in Biel. Unterwegs kam FunRunny wieder zu mir aufgelaufen und wir liefen die ersten 7 km zusammen, bis zum ersten Berg, wo er sofort einen Gang runter schaltete. Dann ging es raus in die dunkle Nacht. Erst mal nur bis Aarberg, wo viele Zuschauer waren und eine schöne Holzbrücke zu überqueren war. Überhaupt gab es unterwegs immer wieder kleine Zuschauergruppen. Mal Jugendliche mit Lagerfeuer auf freier Strecke, mal eine Kneipe, die lange geöffnet hatte. Es war selten wirklich einsam.

Nach 25 km traf ich Elke vom Alfterer SC, die ich in Stein kennengelernt hatte. Kurz danach sah ich eine Frau mit langem Pferdeschwanz vor mir. Ist sie's oder nicht? Sie war es: Jutta aus Essen. Da konnte auch Peter nicht weit sein. Stimmt, er war nur kurz "in die Büsche" und kam schon von hinten zu uns.

Der führende Marathonläufer, 30 min nach uns gestartet, kam an uns vorbei geschossen. Es wurde einsamer an der Strecke und nach 30, 35, 40 km ging es mir ziemlich dreckig. Die Anfangseuphorie war weg, meine Beine wurden schwer und es war noch weit bis ins Ziel. Trotz einem 6er Schnitt, guten Straßen und wenig Steigungen. "Das kann doch nicht sein", dachte ich. "Liegt es am Pflastertreten der letzten Tage?"
Bei km 45 war ich mit Gabi verabredet - dachte ich. An der dortigen Verpflegungsstation habe ich 15 min auf sie gewartet, bevor ich dann weitergelaufen bin. Immerhin war ich dann wieder fit. 3 km später war noch eine Verpflegungsstation, da stand sie dann mit ihrem Fahrrad. Sonst waren die Verpflegungen deutlich seltener, da hatte ich wohl nicht aufgepaßt :-(

Die nächsten km lief es erst mal ganz gut. Beim km 55 dann der Ho-Tschi-Minh-Pfad, da war ich wieder alleine, denn die Fahrräder wurden umgeleitet. Erst waren wir in einer 4er Gruppe, alles dunkel, rechts und links Bäume und ich der Einzige mit Lampe. Bald mußte ich etwas gehen, abreißen lassen, dann konnte ich wieder laufen. Die erste Hälfte war noch dunkel, steinig, Wurzeln. Nicht einfach. Die zweite Hälfte war einseitig offen, deshalb heller und mittlerweile kam auch die Sonne raus, naja, es dämmerte. Am Ende stand dann Gabi und ich habe erst mal ein paar Minuten auf einem Baumstamm Pause gemacht. Zwei Drittel waren geschafft!

Ein paar km später war eine Bäckerei, Tische draußen, Kaffeemaschine. Ein Kaffee mit Milch und, im Gegensatz zu sonst, auch Zucker, dazu ein Croissant. Dann ging es weiter. FunRunny war gerade vorbei gelaufen, aber den wollte ich nicht kampflos ziehen lassen. 25 km vor Schluß haben wir Martine angerufen und meinen Zieleinlauf für "nicht vor 9:30 Uhr" angekündigt. Irgendwie bekam ich Power und erhöhte die Geschwindigkeit, besonders bergab. So holte ich FunRunny ein und ließ ihn nach ein paar gemeinsamen km hinter mir. Aber irgendwann wurden auch wieder Fußmärsche fällig und er überholte mich wieder. Nach 80 km ging es die Aare entlang, die Sonne stach auf's Haupt und die Bäume waren (fast) immer auf der falschen Seite. Da traf ich eine Staffel- Läuferin von den Westfälischen Nachtigallen, nettes Gespräch, aber dann musste ich sie leider ziehen lassen. Gehen und laufen wechselte sich ab, aber immer die gleichen Leute um mich rum. Irgendwann dann eine Strecke durch den Wald, Schatten, schon bei km 90, zusammen mit einem älteren Mann in einem Trollinger-Marathon- Shirt. FunRunny sah ich ein gutes Stück vor mir. Kurz darauf sah ich einen Hang abwärts. Gabi hatte gerade meine Wasserflasche aufgefüllt. Ich bat sie darum, mir die Flasche unten im Schatten zu geben und stürzte mich den Hang hinunter. Unten noch mal Wasser unter den Buff, auf's Shirt, in den Mund und weiter. Hinter der Kurve eine Verpflegung, wo FunRunny stand und trank. Kurze Kommentar, und weiter. Jetzt war ich endgültig an ihm vorbei. Gabi meinte, ich würde das Feld von hinten aufrollen. Das ging auch 2 bis 3 km gut. Ich hatte schon Angst, vor 9:30 Uhr im Ziel zu sein ;-) Aber kurz vor Schluß war dann wieder viel Sonne, Stop & Go (Walk & Run).

Einen km vor Schluss sah das Gelände aus wie eine Baustelle, noch eine Kurve, dann 800 m bis zum Zielkanal, noch mal rechts und die letzten 100 m. Uff. Geschafft. 9:32:31 Uhr.

Helmut im Ziel
Helmut im Ziel

Danach war ich erst mal geschafft, sitzen, liegen, trinken. Aber ich war schnell wieder halbwegs fit. Noch mehr getrunken, duschen, trinken. Komisch, müde war ich immer noch nicht.

Wir waren dann zwischen dem Zelt und dem Zieleinlauf. Etwas Rasen, Schatten und alles im Blick. Da habe ich dann irgendwann 15 min geschlafen. Sylvie kam um 11:28 Uhr und verschwand direkt zum Duschen und danach zur Massage, die allerdings ewig dauerte.

Viel später kündigte Hugo seine Angelika für "in 20 min" an. Da hatte sie wohl nur noch 3 km, hat sich in der Zeit aber um 25 min verspätet! Sie war ziemlich fertig. Keine Wunder, denn schon um 7:30 Uhr fand ich die Sonne zu heiß. Jetzt war es schon 13 Uhr vorbei. Mir taten alle leid, die jetzt erst ankamen.

Als Angelika dann da war, sind wir gefahren. Im Auto wurde ich dann auch müde. In der Wohnung direkt ins Bett und 3 h geschlafen. Danach dann essen, etwas fernsehen und um 22:30 wieder ins Bett, geschlafen bis kurz vor 6:40 Uhr. Um 7 Uhr aufstehen, essen, packen, 9 Uhr losfahren, 9:30 Uhr bei Angelika, wo ich umgestiegen bin (sonst wären wir zu fünft im Wagen gewesen). Abends um 18 Uhr waren wir dann alle wieder hier.

Meine Beine fühlen sich nicht besser oder schlechter an als manchmal nach einem Marathon. Sonst gab's keine Probleme.

Also: Lappland - ICH KOMME!

 

Helmut



Bericht von Sylvie

"Bereit für die Nacht der Nächte?"

Seit einem Jahr denke ich daran: 2005 laufe ich die 100 km in Biel. Als ich noch so viel Zeit fürs Training vor mir hatte, war ich vertrauensvoll. Nur sind die Monate schnell vorbeigegangen und in Januar dachte ich schon, dass ich nicht genug Zeit bis dahin habe, um richtig fit zu sein. Es kamen ein paar Marathons und Ultras, aber leider auch Pausen wegen Pollen-Allergie und Kniebeschwerden. Ich hatte auch ein Parameter vernachlässigt: der Lauf startet um 22 Uhr und so wird die ganze Nacht durchgelaufen. Ob ich das schaffe...
Zum Glück konnte ich mich kurz vorher beruhigen. Erstens durch einen Nachtlauf mit Helmut (von 23 bis 3 Uhr) und zweitens durch einen Gruppenlauf (Decke Tönnes) mit Gregor. Ich bin zwar nicht optimal vorbereitet, aber ich schaffe das schon. Gregor und ich wollen zusammen loslaufen und unterwegs sehen, ob und wie lange wir zusammen weiterlaufen.

Helmut und Martine fahren früher los, um ihre Tochter Bettina in Italien abzuholen. Ich fahre mit Gabi am donnerstag in die Schweiz. Ihre Firma hat eine Wohnung in Münchenbuchsee (ein paar km entfernt von Biel), die uns zur Verfügung gestellt wird (danke dafür!). Nach dem erfolgreichen Aufbau des Fahrradträgers (Gabi wird Helmut auf der Strecke begleiten) auf dem Heck mit Fahrrad drauf fahren wir Richtung Schweiz. In der Schweiz fahren wir auf die Landstraße (keine Vignette für die Autobahn) und werden dadurch langsamer (aber dafür bekommen wir sehr viel von der wunderschönen Landschaft). Irgendwann machen wir eine gemütliche Pause im Wald für ein kleines Picknick und im Laufe des Nachmittags sind wir ankommen. Helmut, Martine und Bettina sind schon da.

Picknick im Wald mit Gabi
Picknick im Wald mit Gabi

Am donnerstag abend gibt es eine Pasta-Party in Biel. Helmut und ich wollen dahin fahren. Wir steigen ins Auto ein, das Parkhaus ist dunkel und ich habe ein Auto übersehen, das hinter meinem parkte. Beim Rückwärtsfahren kam ein leichter Krach. So ein Mist! Es sind zwar nur Kratzen aber immerhin ärgerlich. Ein paar Erklärungen mit dem Besitzer und wir fahren los, ich natürlich mit der Laune im Keller. Nach ein paar Umwegen (das Trauma überwunden bin ich immerhin die Umdrehen-Spezialistin geworden!) sind wir endlich da. Wir holen unsere Startunterlagen ab. Wir treffen Gregor und seine Gruppe aus Köln. Dann geht es zur Pasta-Party. Werner erzählt, daß es unsere letzte "normale" Nacht sein wird, denn nach dem Biellauf wird alles anders.

Am freitag wird nicht viel gemacht. Wir frühstücken gemütlich und fahren zusammen nach Biel, um Angelika und Hugo zu treffen. Am nachmittag schlafen Helmut, Gabi und ich ein paar Stunden. Abends wird nochmal Nudeln gegessen und langsam bereiten wir uns für den Start vor. Es wundert mich, daß ich dabei ziemlich entspannt bleibe, ich hätte mehr Nervosität erwartet. Ich freue mich riesig auf den Lauf.

Ich treffe Gregor vor dem Start und um 22 geht es los. Jede Menge Zuschauer feuern an, es ist richtig was los auf den ersten km. Irgendwann verlassen wir die Stadt und laufen auf kleinere Wege. Es ist dunkel. Jedoch geht es ziemlich gut ohne Lampe. Und wenn es zu dunkel wird, profitieren wir von der Licht der Stirnlampe anderer Läufern.

   
Wir laufen durch die Nacht

Ab km 22 kommen die Fahrradbegleiter dazu. Oli begleitet Gregor. Er hat alles prima gemacht. Nie hat er uns auf dem Weg gestört und er hat für gute Laune gesorgt. Es hat ganz gut geklappt. Und es geht mir sehr gut. Keine Beschwerden. Die Knie lassen sich ab und zu bemerken aber nach dem Dehnen an ein paar Stellen geht alles wieder in Ordnung. Ich trinke und esse bei jeder Verpflegung.

Gregor und Sylvie
Gute Stimmung unterwegs

Ich hatte vor dem Lauf gedacht, daß Gregor und ich uns nach 20, max. 30 km trennen würden, wenn ich zu langsam wäre. Erstaunlicherweise geht es mir gut. Als wir die Marathon-Marke durchqueren, denke ich, daß wir noch bis zum Hoi-Tschi-Mingh Pfad bei km 58 zusammen laufen werden. An dem Moment wird es langsam hell. Oli muss uns verlassen (anderer Weg für die Radfahrer). Ich bin froh, daß es nicht mehr dunkel ist. Der Weg ist uneben, mit Steinen und Wurzeln. Irgendwann können wir sehen, wie die Sonne im Himmel aufgegangen ist. Traumhaft! Bei der folgenden Verpflegung spüre ich, daß meine Beine nicht mehr so frisch sind. Ich dehne. Gregor sagt immer wieder ein paar nette Worte. Es tut gut an diesem Moment, wo die Müdigkeit sich langsam zeigt. Ihm geht es anscheinend sehr gut. Wir laufen weiter und treffen wieder Oli, der meint, daß es gut ist, daß wir endlich kommen, denn er wäre fast eingeschlafen.

 
Früh am morgen

Und es läuft weiter. Eigentlich läuft es bei mir ganz gut bis km 80. Da wird's langsam zur Quälerei. Ich spüre eine Blase an der Seite der großen Zehe. Ich ziehe Schuh und Socke aus. Buuuaaaa es sieht eklig aus. Ich nehme eine Sicherheitsnadel um die Blase zu öffnen, damit der Druck verschwindet. Es tut noch weh aber nach ein paar km vergesse ich einfach. Nun spüre ich, wie die Fußsohle brennt, bei jedem Bodenkontakt, immer wieder. Die Beine werden langsam steif, ich will gehen. Gregor gibt mir Mut, damit ich nicht zu lange gehe: "komm, siehst Du das nächste Schild? Da laufen wir wieder". Es fällt mir so schwer, aber ich tue es trotzdem. Von den Schmerzen abgesehen macht es Spaß. Was mich noch wundert ist, daß ich immer noch alles auf deutsch verstehe und noch scherzen kann. Die Landschaft ist schön, ich meine nur "es ist wie in Urlaub, nur mit Schmerzen".

Gregor und Sylvie
km 90

Bei km 90 machen wir noch ein Foto und laufen noch ein Stück. Und da habe ich einen Tiefpunkt. Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich sage Gregor und Oli, sie sollen weitermachen und sich nicht um mich kümmern. Gregor versucht nochmal, mich zum Laufen zu bringen und will mich nicht da allein lassen. Meine Beine können nicht mehr so richtig und vor allem der Kopf macht nicht mehr mit. Wir reden nochmal mit einander und ich schicke sie weg (das hätte ich sogar früher machen sollen, bei km 80, und Gregor wäre sicherlich noch eine bessere Zeit gelaufen).
Noch konnte ich bis km 91 traben. Und plötzlich ist die Einsamkeit des Langstreckenläufers auf meinen Schultern gefallen. Ich bin ab dem Moment viel gegangen. Es war ärgerlich... was sind 9 km? Nichts... aber immerhin finde ich nicht die (geistige) Kraft, weiterzulaufen. In der prallen Sonne ist es mir eh viel zu warm.

Bei ca. km 96 werde ich von Paul (er ist mit Gregor angereist und wir hatten uns bei der Pasta-Party und vor dem Lauf noch gesehen) eingeholt. Wir gehen noch ein Stück zusammen und es freut mich, ein bißchen plaudern zu können. Vor dem 99km-Schild laufen wir wieder bis zum Ziel. 13:28:58. So schön ist es! Gregor wartet auf mich im Zielbereich, ich setze mich erstmal und realisiere noch nicht, daß ich die 100km geschafft habe.

Zieleinlauf mit Paul
Zieleinlauf mit Paul

Zum Schluß gehe ich duschen (das war wohl mehr als dringend!) und zur Massage. Ich merke ein paar Wehwehchen an den Knien und an den Achillessehnen. Der Masseur meint, ich habe bestimmt eine leichte Entzündung aber muskelmäßig könnte ich am Abend noch in die Disko gehen.
Zurück zur Wohnung schlafe ich 2 Stunden. Nach dem Abendessen gehe ich um 21 Uhr ins Bett. Um 3 bin ich leider schon wach. Am Tag nachher ist nichts zu spüren, keinen Muskelkater. Jedoch entdecke ich neue Blasen. Sonntag abend bin ich zu Hause. Jetzt brauche ich bestimmt einige Zeit, um dieses Erlebnis und die zahlreiche damit verbundene Erinnerungen zu verarbeiten.
Um diese Veranstaltung kurz zu fassen: es war mein schönster Lauf überhaupt!

 

Sylvie


Version francaise

"Prêt pour la nuit des nuits?"

J'y pense depuis un an: en 2005, je cours les 100 km de Bienne. Lorsque j'avais encore tout plein de temps devant moi pour l'entraînement, j'étais confiante. Seulement les semaines et les mois sont passés rapidement et en janvier, je pensais déjà que je n'aurais plus assez de temps pour être vraiment prête. J'ai couru des marathons et des ultras, mais malheureusement des pauses m'ont été imposées (allergie au pollen et problèmes de genoux). J'avais également négligé un paramètre: la course débute à 22h et on court toute la nuit. Vais-je y parvenir?
Par chance, j'ai pu me rassurer peu de temps avant la course. Tout d'abord grâce à une course de nuit avec Helmut (de 23 à 3h) et ensuite grâce à une course de groupe (Decke Tönnes) avec Gregor. Je n'étais certes pas préparée de manière optimale, mais d'une façon ou d'une autre, j'y arriverai. Gregor et moi voulions prendre le départ ensemble et voir en chemin, si nous pouvions continuer à courir ensemble et pendant combien de temps.

Helmut et Martine sont partis plus tôt afin de récupérer leur fille Bettina en Italie. Je pars en Suisse avec Gabi le jeudi. Son entreprise a un appartement de fonction à Münchenbuchsee (à quelques km de Bienne), qui nous est mis à disposition. Après avoir monté le porte-vélo avec succès avec le vélo dessus (Gabi va accompagner Helmut à vélo pendant la course), nous nous dirigeons vers la Suisse. En Suisse, nous évitons l'autoroute (pas de vignette) et mettons à cause de cela plus de temps (mais pour la peine, nous pouvons admirer de très jolis paysages). A un moment donné, nous faisons un petit pique-nique en forêt et dans le courant de l'après-midi, nous arrivons sur place. Helmut, Martine et Bettina sont déjà là.

Pique-nique en foret avec Gabi
Pique-nique en foret avec Gabi

Le jeudi soir, il y a une pasta-party à Bienne. Helmut und moi voulons y aller. Nous montons dans la voiture, le parking souterrain est sombre et je n'ai absolument pas vu la voiture garée derrière la mienne. En reculant, j'entends un léger bruit. Zut! Il n'y a certes que quelques égratignures mais c'est tout de même bien embêtant. Je m'explique avec le propriétaire du véhicule et nous partons, moi avec l'humeur à ras les paquerettes. Après quelques détours (une fois mon traumatisme surmonté, je suis devenue la spécialiste des demi-tours) nous arrivons sur place. Nous allons récupérer nos dossards. Nous rencontrons Gregor et son groupe de Cologne. Ensuite débute la pasta-party. Werner nous raconte que la nuit suivante sera notre dernière nuit normale, car après Bienne, tout est différent.

Nous ne faisons pas grand chose le vendredi. Après un petit-déjeûner tranquille, nous allons de nouveau à Bienne pour rencontrer Angelika et Hugo. Dans l'après-midi, Helmut, Gabi et moi dormons quelques heures. Le soir, nous mangeons encore des pâtes et tout doucement, nous nous préparons pour le départ. Cela m'étonne de rester décontractée, je m'attendais à plus de nervosité. Je me réjouis vraiment de cette course.

Je rencontre Gregor avant le départ et à 22h, ça commence. La foule encourage les coureurs, il y a vraiment de l'ambiance en ville. Puis nous quittons la ville et courons sur des chemins plus étroits. Il fait sombre. Néanmoins, cela va relativement bien sans lampe. Et quand c'est trop sombre, nous profitons de la lumière émise par les lampes frontales d'autres coureurs.

   
Nous courons toute la nuit

A partir du km 22, les accompagnateurs-vélo se joignent à nous. Oli accompagne Gregor. Il a tout le temps bien agi. Jamais il ne nous a gênés sur le parcours et il s'est chargé de répandre de la bonne humeur. Super! Je me sens très bien. Aucune douleur. Les genoux se font remarquer de temps à autre mais avec un ou deux étirements tout rentre en ordre. Je bois et mange à chaque stand de ravitaillement.

Gregor und Sylvie
Bonne humeur en chemin

Avant la course, j'avais pensé que je devrais me séparer de Gregor après 20, maximum 30 km, lorsque je ralentirais. Etonnamment, je me sens bien. Quand nous passons la marque du marathon, je pense que nous courrons ensemble au moins jusqu'au chemin Ho-Chi-Ming au km 58. A ce moment-là, le jour se lève lentement. Oli doit nous quitter (autre chemin pour les accompagnateurs). Je suis contente qu'il ne fasse plus sombre. Le chemin est parsemé de pierres et racines d'arbre. A un moment, nous pouvons voir comme le soleil s'est élevé dans le ciel. Fantastique! Au ravitaillement suivant, je sens que mes jambes ne sont plus si fraîches. Je m'étire. Gregor a toujours une parole motivante. Ca fait du bien à ce moment où la fatigue se fait ressentir. Apparemment, lui va très bien. Nous courons de nouveau et rencontrons Oli, qui nous a confié qu'il se serait presque endormi en nous attendant.

 
Tôt le matin

Et on court, on court, on court. En fait, pour moi, tout va bien jusqu'au km 80. A partir de là, la souffrance commence. Je sens une ampoule sur le côté du gros orteil. J'enlève chaussure et chaussette. Beurk, pas beau à voir! Je prends une épingle à nourrice de mon dossard pour percer l'ampoule, afin de diminuer la pression. Elle fait encore mal mais après quelques km, j'oublie, j'ignore tout simplement. Maintenant la plante des pieds brûle à chaque pause de pied au sol, encore et toujours. Les jambes se raidissent lentement, je veux marcher. Gregor m'encourage afin que je ne marche pas trop longtemps: "allez, tu vois la prochaine pancarte? Là, on court de nouveau". C'est difficile, mais je le fais quand même. Hors mis les douleurs, j'ai énormément de plaisir à courir. Ce qui m'étonne, c'est que je comprenne encore parfaitement l'allemand et que je puisse encore plaisanter. Le paysage est magnifique, je dis juste: "c'est comme en vacances, mais avec des douleurs".

Gregor und Sylvie
km 90

Au km 90, nous prenons une photo et courons encore un peu. Et j'ai une baisse de régime, je suis au niveau zéro. Je n'en peux plus et je ne veux plus. Je dis a Gregor et Oli de continuer et de ne pas s'occuper de moi. Gregor essaie de nouveau de me faire courir, il ne veut pas me laisser seule là. Mes jambes ne peuvent plus trop et surtout la tête ne veut plus continuer. Nous discutons encore et je leur demande de partir (j'aurais d'ailleurs dû le faire plus tôt, au km 80, et Gregor aurait très certainement couru un meilleur temps). J'ai encore pu trottiner jusqu'au km 91. Et soudainement, je ressens la solitude du coureur de longues distances peser sur mes épaules. Je marche, je marche. C'est rageant... que sont 9 malheureux km? Rien... et pourtant je ne trouve pas la force (mentale) de recourir. Et il fait beaucoup trop chaud en plein soleil.
Vers le km 96, Paul me rattrape (il est venu avec Gregor et on avait fait connaissance à la pasta-party et on s'était encore vu au départ). Nous marchons un bout ensemble et ça me réjouit de pouvoir discuter avec quelqu'un. Un peu avant la pancarte du km 99, nous courons de nouveau, et ce jusqu'à l'arrivée. 13h28min58. C'est si beau! Gregor m'attend, je m'asseois tout d'abord et ne réalise pas encore que j'ai réussi les 100 km.

Arrivee avec Paul
Arrivee avec Paul
Puis je vais me doucher (c'était plus que nécessaire!) et au massage. Je remarque quelques bobos aux genoux et aux tendons d'Achille. Le masseur pense que j'ai sûrement une légère inflammation des tendons, mais en ce qui concerne les muscles, je pourrais aller en boîte ce soir.
De retour à l'appartement, je dors 2 heures. Après le dîner, je vais me coucher à 21h. A 3h, je suis réveillée. Le lendemain, aucune trace de la course, pas une seule douleur, ni une courbature. Cependant, je découvre d'autres ampoules. Dimanche soir, je suis chez moi. Désormais, je vais sûrement avoir besoin de temps pour assimiler tout ce que j'ai vécu, ainsi que les nombreux jolis souvenirs liés à tout cela.
Pour résumer en quelques mots: c'était ma plus belle course!

 

Sylvie


Ergebnisse:
Helmut Hardy11:32:31
Sylvie Honnet13:28:58
Angelika Roedder15:21:58


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