Erlebnisbericht vom
Troisdorfer 6-Stunden-Lauf
am 14.11.2004

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Der 6-Stunden-Lauf von Troisdorf als Einzelstarter

Der 6-Stunden-Lauf von Troisdorf als Staffel

Der 6-Stunden-Lauf von Troisdorf als Einzelstarter

Bei meinem ersten 6-Stunden Lauf in Köln hatte ich richtig Spaß und wollte noch einen machen. Der nächste in der Nähe war in Troisdorf am 14. November, was eigentlich nicht so toll war, denn ich wollte unbedingt den Rursee-Marathon am 07. November laufen. Kann ich überhaupt den Rursee-Marathon laufen und die Woche nachher einen 6-Stunden Lauf? Neee, es ist sicherlich zu viel. Ich melde mich für den Rursee-Marathon und dann sehe ich mal... Inzwischen überlege ich es mir anders und melde mich auch in Troisdorf an. Und wenn ich dabei so kapputt bin, kann ich aufhören, wann immer ich will.

Gisela, Kathrin, Martine, Helmut und Rainer laufen in Staffel. Wir fahren also alle zusammen. Dort angekommen geht es schnell. Helmut holt die Startnummern ab, ich ziehe mich um und schon ist der Start.
Wie immer laufe ich zu schnell los. Ich erkenne ein paar Gesichter hier und da.

Sylvie   Sylvie
Sylvie auf der Bahn und dann läuft es weiter

Die Runde ist 2.5 km lang. Am Anfang bin ich natürlich frisch und bin froh, daß ich mich als Einzelläuferin angemeldet habe. Es wundert mich sogar, daß ich ein konstantes Tempo halten kann. Und es läuft, es läuft, es läuft. Dieses Mal trinke ich regelmäßig von Anfang an, um die Probleme von Köln zu vermeiden.
Wie erwartet spüre ich irgendwann die Müdigkeit und laufe langsamer. Es ist egal, ich will nur ein bißchen mehr als letztes Mal laufen und wenn es nicht klappt, mindestens nicht aufgeben.

Ich bin warm angezogen, aber trotzdem wird es mir kalt. Ich trinke ein warmer Tee. Es tut gut aber es reicht nicht. Ich laufe weiter und merke bei jeder Runde, daß ich immer mehr müde bin. Helmut läuft eine Runde mit mir. Er zieht mich ein bißchen und es hilft mir, wieder ein vernünftiges Tempo zu halten.

Sylvie und Helmut
Sylvie und Helmut

Doch ist es mir ab und zu kalt. Ich denke dabei "tja, dann lauf mal schneller", ich kann aber nicht. Ich rede mit ein paar Läufer, manche sind zu schnell für mich, andere zu langsam und ich laufe weiter allein. Ich bereue jetzt den Marathon von der Woche vorher. Viele Schmerzen erscheinen: in den Waden, in den Beinen, im Rücken, wo man sonst nie gedacht hätte, daß ein Muskel hier was tun könnte. Bei der Verpflegungsstelle mache ich eine längere Pause und dehne ein wenig.

Sylvie
So sieht's aus in der letzten Stunde, aber ich bin zäh und laufe weiter.

Bei meiner vorletzten Runde holt mich ein Läufer ein und wir reden miteinander. Er ist auch in Köln gelaufen. Es freut mich, daß wir zusammen laufen. Die Zeit geht schneller vorbei, man vergisst seine Schmerzen und es ist nett zu hören, was andere so gemacht haben und was ihre Ziele sind. Wir laufen (gehen auch ein bißchen) bis zu Ende. Da hört man den Schuß und ich bin froh, daß der Lauf vorbei ist. Ich bin ausgepowert (und es ist mir kalt)!

Ich bin super glücklich, ich habe heute 56.752 km geschafft, also fast 2.5 mehr als letztes Mal. Ich bereue meine Entscheidung nicht mehr. Es war gut, in Rursee und Troisdorf zu laufen. Nach der Dusche treffe ich die anderen. Wir machen ein Foto, als Erinnerung eines anstrengenden aber wunderschönen Tages.

Nachher
Sylvie, Kathrin, Lina, Martine, Helmut, Rainer, Gisela

 

Sylvie

Gisela   Gisela   Gisela und Helmut   Helmut   Martine und Katrin   Martine   Rainer   Gisela und Rainer   Sylvie   Rainer und Lina   Rainer   Volker   Kathrin   Kathrin und Martine   Letzte Übergabe des Staffelstabes   Rainer und Lina


Sylvie




Der 6-Stunden-Lauf von Troisdorf als Staffel

Nun, da ich noch nie einen Laufbericht geschrieben hatte, bat mich Helmut, doch auch mal einen zu verfassen. Hier also: the one and only (Na ja, vielleicht schreibe ich doch noch mal einen).

Wie fing es an?

Wie so üblich - wir waren wieder im Wald unterwegs - und Helmut schwärmte vom 6 h Lauf in Troisdorf: "Rainer, willst Du nicht mal an einem 6 h Lauf teilnehmen?"

Reizen würde es mich schon, aber mit Hin- und Rückfahrt, Einlaufen und dem Lauf selber bin ich 9 Stunden an einem Sonntag von zuhause weg. Etwas zuviel für den Geschmack meiner Lieben.

Dann wollte Tinka aber genau an diesem Wochenende zum 40ten Geburtstag ihres Bruders (meines Schwagers) in den Allgäu fahren und auch eine Freundin in München besuchen. Also konnte ich entscheiden zwischen gar nicht laufen und meine Tochter Lina (6 Jahre) mitzunehmen. Inzwischen hatten sich weitere Läuferinnen (Gisela, Kathrin und Martine) entschieden, als Mixed-Staffel an den Start zu gehen, wobei noch neben Helmut ein Läufer fehlte. Wenn ich mitlaufe, wäre die Staffel komplett. Jetzt musste ich nur noch Lina fragen, ob sie Lust hätte nach Troisdorf mitzufahren. Als sie hörte, dass Martine und Sylvie, die die 6h alleine durchlaufen wollte, mitfahren, war sie hellauf begeistert.

Nun geht es los

Am 14. November war es soweit. Nach dem obligatorischen gemeinsamen Frühstück bei den Hardys ging es los Richtung Troisdorf.

Nachdem wir in einem Vereinsheimraum an einem Tisch unser Lager mit den leckersten Speisen wie Läüfermännchenkeksen (Martine), Quiche, Kuchen, Gummibärchen, Kekse usw. aufgeschlagen hatten. ging es zum Start. Die Einzel-Ultra-Läufer und die Staffeln starten gemeinsam im Stadion. Die Strecke geht dann sofort mit zwei scharfen Kurven aus dem Stadion raus. Eine Runde hat eine Distanz von 2500 Metern. Es war etwas frisch, so ca. 2 Grad und der Hochnebel hinderte zunächst die Sonne daran uns zu wärmen.

Um Punkt 10 Uhr knallte der Startschuss. Als erste unserer LT-Beverau-Staffel startete Gisela. Dann ging es immer in der folgenden Reihenfolge weiter: Helmut, Kathrin, Martine, Rainer, dann wieder Gisela,...Jede/r eine Runde.

Von Runde zu Runde...

Gisela legte eine flotte Zeit vor. Helmut fix hinterher. Dann liefen mit etwas moderateren Zeiten Kathrin und Martine. Nach einer kleinen Schätzung, wann Martine das Ziel erreichen würde, fing ich an mich einzulaufen und begab mich an den Start.

Martine kommt auf der Gegenbahn an, nimmt die 180 Grad Wende und übergibt mir den Staffelstab. Ich starte sofort mit fast Höchstgeschwindigkeit los - Vorsicht, die Kurve! Ich rutsche etwas weg; weiter! 50 Meter - wieder eine 90 Grad Kurve; nach 250 Metern gucke ich auf die Uhr: 1:Minute und 1 Sekunde. Ganz schön schnell. Aber eigentlich wollte ich nur in der ersten Runde die Strecke kennenlernen um dann vielleicht beim nächsten Mal eine schnellere Zeit (als Helmut) hinzulegen. Es geht weiter; die Strecke ist flach; da kommt schon wieder das Stadion in Sicht; schnell außen am Aufenthaltsraum vorbei, durch das Verpflegungszelt und rein ins Stadion. Noch einmal Gas geben auf den letzten 50 Metern; 180 Grad Wende und fliegender Wechsel und Staffelstabübergabe an Gisela. Es hat alles hervorragend geklappt. Nun wieder etwas verschnaufen.

Im Ziel freut sich auch noch eine kleine Lina mich wieder zu sehen.

Wie geht es weiter?

Wir gehen zum Aufenthaltsraum. Da es draußen doch sehr kalt ist, ist es ratsam die verschwitzen Klamotten auszuziehen und etwas Trockenes überzuziehen. Lina sagt nun leise: "Papa, Du sollst nicht noch mal laufen!"

OH- jetzt schon? Ich versuche, eine Freigabe für ein, zwei weitere Runden zu bekommen.

Irgendwie hat es geklappt, ich kann mich nicht mehr so genau erinnern -was soviel heisst- entweder habe ich sie mit dem Versprechen ein Conny Buch (Gibt es eigentlich "Conny geht laufen") zu kaufen bestochen, oder bin einfach schnell Mal weggegangen, als Martine oder Kathrin mit Lina geschäkert oder ihr vorgelesen haben. Beschwert hatte sie sich nicht, als ich wiederkam, also: alles OK.

Draußen treffe ich wieder die anderen. Helmut muss natürlich mit all seinen Bekannten, die er von anderen Läufen kennt, ein wenig klönen.

Auch begleitet er zur seelischen Unterstützung Sylvie und Angelika jeweils eine Runde. Das wollte ich eigentlich auch machen, aber es muss zeitlich passen. Leider klappt es nicht, außerdem möchte ich Lina nicht soviel allein lassen.

Die weiteren Runden laufe ich vorsichtiger um die Kurven und ohne viel auf die Uhr zu gucken.

Einmal in 6 Stunden sehe ich Sylvie und Angelika.

Dank der tollen Betreuung durch Kathrin, Gisela, Martine, Helmut und Vincent bleiben Lina und ich bis zum Ende.

Linas erster Lauf bei einem "Wettkampf"

Gegen Ende müssen wir noch mal rechnen: wer läuft die letzte Runde und wie weit kommen wir?

Soll Helmut laufen? Helmut möchte lieber duschen. Martine kommt sehr kurz vorm Schlusssignal ins Ziel.

Also fragen wir Lina. Lina und ich laufen die letzten Meter bis zum Schlussschuss. In 3 Minuten und 45 Sekunden haben wir 400 Meter geschafft. Schön.
Nun müssen wir auf die Streckenposten mit dem Messrädchen warten. Zum Glück kommen die schnell.

Nun wieder zurück und Sachen packen. Nach einem interessanten Tag fahren wir in der Dämmerung wieder nach Aachen. Bis vielleicht zum nächsten Mal .... ?

Fazit

So haben alle zum Lauf beigetragen und Spaß miteinander gehabt. Meine größte Sorge, dass Lina und ich schon vorher zurückfahren, ist zum Glück nicht eingetreten.

Etwas Statistik

GiselaHelmutKathrinMartineRainer
10:4109:4813:4814:3410:13
11:0410:1513:4515:1210:24
10:5909:5313:5614:5710:40
11:1010:1314:0015:0910:56
11:1311:2314:3015:1011:10
11:1410:0214:2415:32Lina 3:45

Rainer



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