Der Röntgenlauf ist ein Klassiker unter den Ultra-Marathons. Nicht ganz so lang wie der Rennsteiglauf, aber mit 1100 Höhenmetern auch nicht ganz anspruchslos. Deshalb tute ich diesem Lauf nicht Recht, wenn ich ihn nur als Vorbereitungslauf für die 100 km von Biel einstufe. Sollte ich das vorher getan haben, so muß ich das revidieren. Diesen Lauf macht man nicht so nebenher.
Am Vorabend bin ich mit Volker zusammen angereist. Wir haben unsere Startnummern abgeholt und ein wirklich preiswertes und gutes Pasta-Gericht mit Salat im Rahmen der üblichen Pasta-Party zu uns genommen. Dann ging es für mich schon in die Turnhalle, wo ich es mir mit Schlafsack und Isomatte bequem machte. Naja, so besonders gut habe ich nicht geschlafen, war dafür aber früh beim Frühstück. Auch das war gut und reichlich, so daß ich mich gut präpariert an den Start begab.
Zusammen mit den Halbmarathon-, Marathon- und Staffelläufern machten wir Ultras
uns auf den langen Weg rund um Remscheid. Zu unterscheiden waren die einzelnen Gruppen
an den Startnummern:
Die HalbmarathonläuferInnen fingen, wie ihre Streckenlänge mit einer 2 an, und,
weil es so viele waren, alternativ auch mit einer 3.
Die 4 vorne war für die Marathonies reserviert und
die 6 am Anfang für das volle Programm von 63,3 km.
Noch vor der Startlinie kam ich mit Norbert Siegel ins Gespräch.
Die nächsten 40 km liefen wir zusammen - auf den nächsten Foto ist er links neben
mir (mit 76 am Ende der Startnummer).
Ein Blick auf das Höhenprofil zeigt, daß man auf dem ersten Halbmarathon
an Höhe verliert und diese Differenz um die Marathonmarke herum wieder reinholen muß.
Insgesamt motiviert das Profil, zusammen mit den schnelleren 'KurzstreckenläuferInnen', zu einem schnellen Start. Norbert und ich legten ein gutes Tempo vor. Nach der Halbmarathonmarke leerte sich die Strecke etwas, ...
... und nach der Marathonmarke wurde es ganz einsam. Doch gerade hier an der langen Steigung hätte ich etwas Ablenkung gebraucht. Von hinten kam ein Läufer ohne Startnummer, der nach einer kleinen Verletzung 'nur so' unterwegs war. Er zog mich etwas, aber trotzdem mußte ich etwas gehen und merkte, wie mein Kreislauf in den Keller ging. Ich schleppte mich weiter, wobei ich einen Läufer überholte, der noch mehr Probleme hatte.
Irgendwann kam er wieder an mir vorbei, ich wieder an ihm, bis wir dann die letzten 10 km gemeinsam bis ins Ziel liefen.
Helmut