Sylvie wollte ihren ersten Marathon in Steinfurt laufen; ich wollte mich
mit einem langen Lauf für den Rennsteig vorbereiten. Was lag also näher
als zusammen zu laufen?
Der Start war um 14:00 Uhr, also konnte man gemütlich ausschlafen,
locker frühstücken und sich dann auf den Weg machen. Die Wetterprognose
war alles andere als ermutigend: Regen und stürmischer Wind, allerdings
bei angenehmen Temperaturen.
Vincent, Sylvies Mann, wurde als Fahrer und Streckensupport engagiert und
hatte so auch einen langen, anstrengenden Tag.
Die Hinfahrt war, abgesehen von einem überflüssigen Schlenker im
Ruhrgebiet, problemlos. Sylvie schlief sogar noch ein halbe Stunde - und
das vor ihrem ersten Marathon. Keine Spur von Nervosität.
Wir kamen gegen 12 Uhr an und Vincent schaute sich erst mal nach einem
Restaurant um. Unsere Priorität lag aber bei der Laufvorbereitung. Die
Startnummernausgabe ging zügig, Sylvie bekam ihren Chip, wir zogen uns
in der Turnhalle um und waren gegen 13 Uhr fertig.
Zeit noch für ein Blick auf's Kuchenbuffet. Das hat aber nur Vincent
genutzt, weil nach dem Start alle Restaurants geschlossen hatten.
Er war aber nicht nur am Essen interessiert, sondern auch an den
ausliegenden Ausschreibungen. New York, Zypern, ... Da waren einige
Ziele, die im gefielen. Sicher wird er in Zukunft auch genauer auf die
Startzeit schauen.
Im Startbereich suchten und fanden wir die Zugläufer für 4:15. Das
schien uns für Sylvies ersten Marathon angemessen. Pünktlich ertönte der
Startschuss und nach gut einer Minute hatten wir die Startlinie
überquert. Das Tempo war locker, es war trocken, alles im Lot.
Aber kurze Zeit später fing es an zu regnen. Nach wenigen Minuten waren
wir total nass, auch die Schuhe blieben nicht verschont. Sollte es
schlimmer werden, könnten wir zur Halbzeit bei Vincent unsere Sachen
wechseln. Mal sehen. Ds Laufen in der Gruppe wurde anstrengend. Nicht
nur musste man auf seine Füße achten, auch die Pfützen wurden häufiger.
So setzten wir uns vor die 4:15er Gruppe und damit auch dem Wind aus.
Nach der ersten Runde sahen wir Vincent. Sylvie nahm ein PowerGel zu
sich, ich tauschte mein Oberteil gegen ein trockenes.
Durch diese Pause waren die 4:15er wieder an uns vorbei. Aber kurze Zeit
später hatten wir sie wieder ein- und dann auch überholt. Ich traf noch
zwei Leute aus Kalkar, die den Marathon auch zur Rennsteigvorbereitung
nutzen. Im Mai sehen wir uns wieder!
Dann setzte der Regen wieder ein. Und noch schlimmer, der Wind. Er blies
uns auf den langen Geraden über das Feld entgegen. Wir ließen uns von
den 4:15ern wieder einfangen, liefen aber beide in den ersten Reihen
des Blockes, der sich dem Wind entgegen stemmte.
Helmut