12-Stunden in Bruehl

12-Stunden in Brühl (22. Juni 2003)

Logo 12-Stundenlauf

Das war ein langer Tag. Alles fing damit an, daß einer eins aufs Auge bekam. Aber der hieß Vitali Klitschko und war ziemlich weit weg. Zeitgleich versammelten sich die durch den LT Beverau ergänzten/verstärkten Würselener Flinken Flaschen, um sich auf den Weg zum 12-Stundenlauf nach Brühl zu machen. In zwei Wagen machen wir uns auf den Weg. Über unsere Frauen lästern wir gewöhnlich, wenn zuviel Gepäck für einen Wochenendausflug eingepackt wird; beide Kofferräume waren voll - bis oben hin - Thomas’ Kombi sah aus wie gepackt zu einem 14-tägigen Urlaub.

Autobahn, Parkplatzsuche, Abholung der Startunterlagen - kein Problem. Etwas schwieriger war da schon die Suche nach einem Standort für Zelt, Stühle, Isomatten, da viele andere Teams schon am Vortag Stellung bezogen hatten. Nach einer Stadionrunde hatten wir unseren Platz gefunden - einen besseren hätte man uns kaum übrig lassen können. Wir bekamen die Startnummer 110, jeder Starter noch eine Nummer innerhalb des Teams und ein zugehöriges Bändchen am Arm, damit man ihn nicht einfach auswechseln konnte. Dazu gab es ein erstaunlich kleines "Staffelholz", das eigentlich ein Transponder aus dem Radsport war, von der Technik her wie der Champion-Chip.

Unser Team war, wie es sich gehört, 5 Mann stark. dazu kamen noch unsere Supporter Thomas Höcherl und Eric Claßen. Thomas hat nach dem Düsseldorfer Marathon immer noch gesundheitliche Probleme, wollte deshalb nicht laufen, aber trotzdem seinen Teil betragen. So sorgte er sich zusammen mit Eric um Getränke, teaminterne Zeitnahme, Statistiken, Zwischenstände der Konkurrenz (äh, Mitbewerber heißt das!), pünktlichen Antritt zum Wechsel und und und.

Doch die Hauptarbeit hatten natürlich die Läufer. 150 km waren als Ziel ausgeschrieben. Auf 12 Stunden gleichmäßig verteilt macht das 12,5 km pro Stunde. Das wiederum heißt nichts anderes als 5 Runden zu 2,5 km in einer Stunde, also 12 min pro Runde einerseits, eine Runde für jeden pro Stunde andererseits.

Alter vor Schönheit hieß die Devise (schon bevor ich als Läufer feststand, also hat das mit meinem Äußeren nichts zu tun). Der Älteste fängt an, der Jüngste macht den Schlussläufer. So ergab sich folgende Aufstellung:

Pünktlich um 7 Uhr machte Hans sich mit 68 EinzelläuferInnen, 3 Handicap-LäuferInnen, VertreterInnen von 44 anderen Männerstaffeln, 9 Frauenstaffeln und 73 Mixed-Staffeln auf den 2,5 km langen Rundkurs. Später kamen dann noch 32 LäuferInnen über 25 km hinzu. Das Wetter war trocken, die Temperatur angenehm. Unsere Zeiten lagen alle im "Grünen Bereich". Allein in der ersten Stunde "gewannen" wir 6:13 min Vorsprung auf unseren Zeitplan.

Unser Zeitvorsprung wuchs stetig: 12:23 nach 2, 18:23 nach 3, 31:10 nach 6 Stunden. Langsam kam die erste Euphorie hoch: Müssen wir unser Ziel auf 180 km hochstecken?? Wir wussten natürlich, dass Helmut unser größter Joker war!! Aber auch alle anderen liefen noch schneller als das Soll. Aber eins war seit ca. 2 Stunden auch schon klar: die Beine wurden immer schwerer - wann wird der "Einbruch" kommen?

Treiben im Stadion
Treiben im Stadion

Ob wir alle die richtige Vorbereitung hinter uns hatten? War es wirklich nötig, am Freitag noch in Rohren zu laufen (Herbert)? Sollte man die Gartenarbeit und das Leiterklettern nicht besser einem Fachmann überlassen (Roger)?

Dann der erste kleine Rückschlag: die Reise zum Rom-Marathon hatte doch tatsächlich jemand anders gewonnen - Nach 9 Stunden war dann auch dem letzten Optimisten klar: 160 km konnten es nicht mehr werden, aber wer und wo waren unsere Konkurrenten um die Platzierung? Lange hatten wir auf Platz 18 gelegen - inzwischen waren wir schon gut auf dem 17. Platz etabliert. Langsam bekamen die Jungs, die mit uns um die Plätze liefen, auch Gesichter. Unsere Konkurrenz waren nicht mehr: "Die letzten 5" oder die "Running Turtels", beide lagen inzwischen zurück, wir kämpften mit dem "SV Blau-Gelb Dernau" und der "BSG Degussa".

Die kalte Dusche hatte Hochkonjunktur, der Kaffee wurde kalt, Wasser wurde getrunken, bevor es warm wurde.

Um 18:20 Uhr knallten die Sektkorken, denn wir hatten unser Ziel erreicht: 150 km.

Aber noch war die Entscheidung um Platz 15, 16 oder 17 nicht gefallen. Noch ein letztes Mal gab jeder alles, dann war zumindest Platz 16 gesichert und 158,5 km absolviert. Eine Planübererfüllung (im Gedenken an den ehemaligen Tag der deutschen Einheit, 6 Tage vorher) von 5,66 Prozent.

Danach
Thomas, Roger, Wilfried, Hans, Herbert und Helmut

Dann hieß es Einpacken und ab zur Siegerehrung. Nichts ist so langweilig wie Siegerehrungen, wenn man nur auf seine Medaille wartet, müde ist und nach Hause will. Mit den Medaillen um den Hals machten wir uns auf den Heimweg.

Wir waren froh, dass der Tag zu Ende war, soviel Spaß er auch gemacht hat.

Ach ja - wirklich nicht vergessen sollten wir unseren treuen Fan: Extra mit dem Rad aus Würselen war Ralf gekommen, um den Getränkeservice noch mal mit kühler Cola zu unterstützen. Da wir praktisch keine Chance hatten, ihn mit zurück zu nehmen (samt Fahrrad), ist Ralf dann vor dem zwischenzeitlich drohenden Regen auch noch mit dem Rad nach Hause geflüchtet. Natürlich blieb es bis zum Schluss trocken...

Am Rande: Auch Thomas wollte mal eine Runde laufen - ohne Startnummer, nur einfach so als Läufer verkleidet - bis zur Startlinie ist er auch unbemerkt gekommen, dann war auch schon die Durchsage zu hören: Der Läufer mit dem Rot/Schwarz/Weißen Trikot: ... und auch alle anderen müssen die Startnummern sichtbar vorne tragen...


Herbert Aretz & Helmut Hardy


Endergebnis Männerstaffeln

Platz Start-
nummer
Staffel Km Km-Schnitt
1 103 Brühler TV A-Kader 196,210 00:03:40
2 132 TuS Deuz - Männer I 194,600 00:03:42
3 119 ASC Weißbachtal 193,070 00:03:44
4 141 Team Sauerland 191,890 00:03:45
5 127 Bundeswehr Köln-Wahn 182,590 00:03:57
6 122 THC-Die wilden Fünf 174,520 00:04:08
7 143 Gerscheder SV Essen 172,630 00:04:10
8 133 TuS Deuz - Männer II 169,330 00:04:15
9 118 ASV Wesseling I 165,330 00:04:21
10 106 Wachtberger Drachen 165,240 00:04:21
11 107 SC Kölsch Fründe 164,520 00:04:23
12 139 Leybold I 164,360 00:04:23
13 129 DLRG Landratten 164,350 00:04:23
14 180 Indianer 161,700 00:04:27
15 136 SV Blau-Gelb Dernau M1 158,830 00:04:32
16 110 Flinke Flaschen Würselen 158,500 00:04:33
17 145 BSG Degussa 158,210 00:04:33
18 108 Running Turtles 156,250 00:04:36
19 128 Die letzten 5 156,250 00:04:36
20 121 THC Die Guten 155,320 00:04:38
21 149 LT BUGA Düsseldorf 1999 155,120 00:04:38
22 135 Rennschnecken 2000 e.V. I 154,200 00:04:40
23 116 Team Schlusslicht I 152,600 00:04:43
24 115 Quäl Dich Du Sau e.V. 152,160 00:04:44
25 147 MGV Eufonia Brühl 1984 e.V. 151,000 00:04:46
26 137 SV Blau-Gelb Dernau M2 150,640 00:04:47
27 146 Team Höttsche, 5 for 12 150,060 00:04:48
28 150 Eurolux Runner 150,000 00:04:48
29 140 ZG-Greyhound 149,790 00:04:48
30 148 Die Metrorapiden aus MüGe 149,290 00:04:49
31 184 Feuerwehr Frechen 147,540 00:04:53
32 142 Pallas GmbH 144,950 00:04:58
33 124 Fit-Aktiv Club 144,720 00:04:59
34 109 Slowmotion 143,260 00:05:02
35 104 Brühler TV Ü40 139,720 00:05:09
36 113 Hasenfüße 139,390 00:05:10
37 67 ASV Wesseling II 138,750 00:05:11
38 101 Wallstreetseniors 137,460 00:05:14
39 134 Die Lahmen Füchse 137,060 00:05:15
40 120 Flotte Fünfziger 136,460 00:05:17
41 131 Flatliners 134,150 00:05:22
42 183 Feuerwehr Frechen 'B1 Team' 125,070 00:05:45
43 181 ABS-Staffel 1 119,520 00:06:01
44 130 BSG DKV-Langlauf 115,000 00:06:16
45 114 Okinawa Running Fighter 101,060 00:07:07