Das war der 20. Rhein-Ruhr-Marathon (1.6.2003)

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Man, was hatte ich alles getan, was hatte ich mir alles vorgenommen. Noch nie habe ich soviel trainiert, noch nie wollte ich so schnell laufen. Wochenlang die Frage: Läufst du zu viel oder zu wenig? Läufst du zu schnell oder zu langsam? Macht dein Körper das mit oder fühlst du eine Überlastung?
Ein paar Probeläufe vorher:
Der Osterlauf in Alsdorf, 10 km, recht warm, etwas hügelig, 41:32. Neue persönliche Bestzeit auf dieser Strecke, aber nicht ganz das, was ich erwartet hatte.
Dann Kelmis, 15.5 km durch das Dreiländereck. Schwere Beine - zu viel gemacht?
Als letzter Probelauf der Marathon von Bochum nach Dortmund. Die erste Hälfte schnell in 1:34, die zweite gemäßigt in 1:50. Das sah doch gut aus.
Der große Tag rückt näher, das Training in den Hintergrund. Alles frisch? Was machen die Beine? Die üblichen Fragen vor einem Marathon.
Das Wetter wird immer wärmer. Die Temperaturen steigen von Tag zu Tag.
Am Tag X-1 war es morgens kühl, denn Nachts gab's ein Donnergewitter. Ja, so soll es morgen auch sein.
Viel getrunken, den Körper hydriert, Kartoffeln und Nudeln gegessen, alle Depots voll. Alles bestens?
Nachts gut geschlafen, aber der Wecker klingelt kurz vor 5 - viel zu früh.
Gemeinsames Frühstück mit Martine und Rainer, dann der übliche Toilettengang. Herbert klingelt um kurz vor 6, die Fahrt ist unproblematisch, einen Parkplatz gibt es direkt vor dem Wedau-Stadion.
Noch ein Toilettengang, umziehen, Sonnencreme, Vaseline, alles im Lot.
Angelika kommt mit unseren Startnummern, die sie (Herzlichen Dank!) gestern für uns abgeholt hat.
Langsam wird es Zeit, die Schlangen vor den Toiletten länger, zu lang für mich. Ich mache einmal "Bitte Bitte" bei einem Wachposten, der mich daraufhin in die Toilette läßt, auf der ich vorher schon mal war, die aber mittlerweile abgesperrt ist. Der ganze Saal für mich alleine, und 30 m weiter drängeln alle.
Noch 15 min bis zum Start, etwas warm machen. Naja, eigentlich ist es schon warm. Die Skater starten, also können wir jetzt in die Startpositionen. Ich stelle mich auf zwischen 3:00 und 3:15, so wie ich auch ankommen will. Der Startschuss. Locker geht es los, aber nicht langsam.
Die ersten Kilometer geht alles nach Plan. Aber ich schwitze wie Sau. Es wird warm. Wasser! An jeder Verpflegungsstelle getrunken und den Schwamm naß gemacht. Aber es half nichts. Ich bin kein Hitzeläufer.
Nach 10 km war es klar: Das gibt nichts. Ankommen wird schwer genug.
Ab da gingen die Zeiten in den Keller. Der Puls war im grünen Bereich, z.T. sogar 10, 15 Schläge darunter. Trotzdem war ich fertig. Lange Strecken in der Sonne, dann wieder Erholung im Schatten.
Irgendwo ist die ganze Straße frei, aber alle Läufer sind links auf dem Bürgersteig - im Schatten.
Helmut Hardy unterwegs
Helmut und die Sonne

Soll ich nicht besser auf Herbert und Rainer warten? Die müssen doch auch bald kommen! Aber wer weiß, wie es denen geht?
Und was macht Martine bei ihrem ersten Halbmarathon? Ihr hätte ich auch "besseres" Wetter gewünscht.
Zwischendurch quatsche ich ab und zu mit Christian aus Bielefeld, der auch nur noch ankommen möchte.
Helmut Hardy unterwegs
Helmut und Christian Beitelhoff (TSVE 1890 Bielefeld)

Die zweite Rheinbrücke zieht sich. Pralle Sonne und kein Wasser. Ein Pärchen sitzt in der Sonne - könnte mir nicht passieren.
Ab und an mal ein Stück gehen, viel trinken. Es gibt immer mehr "private" Duschen, und ich nutze sie alle. Vielen Dank an die Duisburger dafür!
Langsam kommt das Ziel näher. Ich werde immer wieder angefeuert. "Helmut, du schaffst es!" Wie gut, daß der Name auf meinem Shirt steht. Auch wenn ich mal ein Stück gehe, sind die Leute nett zu mir. Keine blöde Anmache, wie es sonst schon mal vorkommt.
Die letzten Kilometer laufe ich zusammen mit einem Neuling, Uwe Arndt aus Duisburg. Wir tragen uns gegenseitig ins Ziel und es reicht sogar noch für einen kleinen Endspurt. Die obligatorische Medaille, schwer verdient.
Helmut Hardy im Ziel
Helmut im Ziel

Als erstes habe ich den Kopf in einen Wassereimer gesteckt, dann eine Apfelschorle auf ex, eine zweite etwas langsamer hinterher.
Am nächsten Stand gibt es das Finisher-Funktions-T-Shirt von Odlo. Vorne ist groß das Logo des Rhein-Ruhr-Marathons, hinten etwas Werbung für Odlo.
3:46:19. Wirklich nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Aber ich bin noch nicht mal enttäuscht. Bei dem Wetter war einfach nichts drin. Alle Fragen, ob ich vorher zu viel oder zu wenig trainiert habe, sind überflüssig gewesen.

Helmut Hardy

Und hier die anderen Fotos:
Martine Hardy unterwegs Martine Hardy unterwegs Martine Hardy unterwegs Martine Hardy im Ziel
Martine

Rainer Gerlach und Herbert Aretz unterwegs Rainer Gerlach und Herbert Aretz unterwegs
Rainer und Herbert

Rainer Gerlach unterwegs Rainer Gerlach unterwegs Rainer Gerlach im Ziel Rainer Gerlach im Ziel
Rainer alleine

Herbert Aretz unterwegs
Herbert alleine