Erlebnisbericht vom Drachenlauf (26.10.2002)

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Es war in Königswinter...

Nein, von Königswinter haben wir nichts gesehen. Der Start des 1. Königswinterer Drachenlaufs war in Thomasberg. Und auch danach sind uns keine Kegelclubs begegnet.

Aber fangen wir vorne an, bevor wir zum Drachen kommen.

Zu einer guten Laufvorbereitung gehört natürlich ein Blick auf die Wetterkarte. Und die ließ böser ahnen: Schauer, Gewitter, Sturm und Orkanböhen waren vorhergesagt. Nie war ich so unschlüssig, was ich anziehen sollte. So packte ich alle Optionen in die Tasche und vertagte die Entscheidung auf später.

Während der Fahrt ein Blick nach oben: Mal total dunkel, dann wieder Sonne, mal trocken, mal Regen. Auch keine echte Hilfe.

11 Uhr war Start, 9:30 waren wir da. Wir wurden sofort auf einen Parkplatz eingewiesen und gingen ein paar Meter bis zur Startkartenausgabe. Das war auch schon der längste Weg, wenn man vom eigentlichen Lauf absieht. Denn Thomasberg ist nicht groß und alles nah beieinander. Startkartenausgabe, Start, Ziel und die Festhalle, in der die Preisverleihung stattfand, lagen nur wenige Meter auseinander; zur Turnhalle waren es keine 100 Meter.

Dahin gingen wir dann auch. Die Stunde der Entscheidung. Es war trocken, deshalb fiel die Entscheidung für halblang.

Ungefähr 450 Leute waren am Start, so dauert es nur Sekunden (exakt: 12), bis wir nach dem pünktlichen Startschuß die Startlinie überquerten. Der Weg wurde schnell enger und das Tempo dadurch niedrig gehalten. Kein Fehler - trotzdem verschoß schon so mancher am ersten Berg, dem großen Ölberg, sein Pulver. Viele gingen das steilste Stück, auch dies eine weise Entscheidung, wie sich zeigte.

Nach diesen ersten 200 Höhenmetern ging es auch genauso viel wieder bergab.

Es war Herbst, und der Boden deshalb mit Lauf bedeckt. Und dieses war durch den Regen noch naß und rutschig. Vorsicht war deshalb geboten.

Direkt vor mir segelte ein Läufer in die Brennesseln am Wegesrand.

Jetzt ging es wieder bergan. Über den Lohrberg zur Löwenburg. Insgesamt 300 Höhenmeter hinauf und nur 30 hinab, aber bis auf wenige Stellen gut zu laufen. Oben war es ziemlich windig, aber keiner wurde vom Weg geweht.

Nun ging es bergab. Fast 400 Höhenmeter wurden verloren, nur durch eine kurze Steigung am Drachenfels unterbrochen. Direkt neben mir fuhr die Drachenfelsbahn den Berg hoch. Hier habe ich die Mitfahrer noch nicht beneidet...

Bergab ging es richtig ab. Das Tempo stieg deutlich. Es war genügend Platz für alle, denn das Feld hatte sich sehr in die Länge gezogen.
Aber immer wieder hieß es: Vorsicht, steil und rutschig.

Fast 20 km hatte man nun hinter sich und dachte, es wäre gleich geschafft. Denkste.

Habt ihr mitgerechnet: Wir sind nun 150 Höhenmeter unterhalb des Starts.

Nun, wenn das alles gewesen wäre. Die Verpflegungsstelle auf dem Petersberg lag fast 150 Höhenmeter oberhalb des Starts.

Im Nachtigallental sah man kurz das Hotel Petersberg und ahnte böses: Da müssen wir rauf.

Zum ersten Mal wurde mehr gegangen als gelaufen. Nicht weil alle sich verausgabt hatten, sondern weil es extrem steil war.

Der Rest war einfach. Frisch gestärkt durch Wasser, Tee, Cola oder Bananen ging es die letzten 5 km fast nur noch bergab.

War der Lauf schon landschaftlich und organisatorisch einmalig, wurde der Service im Ziel einfach auf die Spitze getrieben:

Im Ziel erwartete jede und jeden ein T-Shirt, einen roten Apfel mit einem grünen Drachen drauf, ein Rosinenbrötchen, mit Butter beschmierte Brote (auf Wunsch noch gesalzen), eine Suppe, Haribos, eine warme(!) Dusche und Massagen.

Entsprechend toll war dann auch die Stimmung bei der Siegerehrung.

Von mir bekommt der Lauf den Preis: Best Value!

Und daran ändert auch die Preissteigerung von 10 auf 15 Euro im nächsten Jahr nichts.

Mein Tipp:
Haltet euch den 26. Oktober 2003 frei und meldet euch schon heute an unter http://www.drachenlauf.de

Ich bin schon angemeldet!

 

Helmut