Erlebnisbericht vom Trollinger-Marathon (9.6.2002)

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Es find ja schon alles etwas problematisch an:

Eine Erkältung zog sich zwei Wochen hin, aber mann ist ja hart im nehmen und trainiert trotzdem.

Mein kleiner rechter Zeh, der von ein paar Wochen mal entzündet war, war am Mittwoch auf einmal wieder arg geschwollen. So reduzierte sich das Training in der Woche vor dem Marathon auf 5km! Aber mann soll sich in der Woche vor dem Marathon ja eh schonen.

Das Mittagessen in Holland fällt eher mager aus, so dass das mit den Kohlenhydraten auch eher mager war.

Also: Die Voraussetzungen waren nicht super, aber das Problem lag dann ganz woanders.

 

Start war um 8:30. Gut 1200 Leute haben Günter und mich auf der Marathonstrecke begleitet; doppelt so viele wählten die halb so lange Strecke und konnten etwas länger schlafen. Vorher habe ich gut geschlafen (vielleicht dank 2 Gläsern Trollinger am Abend davor?). Um 6 Uhr aufgewacht, 6:30 aufstehen, Frühstück, erster Toilettengang, Sonnencreme, 7:30 Abfahrt, 8:00 zweiter Toilettengang, Treffen mit Günter, Gepäckabgabe, letzter Toilettengang, pünktlich am Start. Soweit alles optimal.

Dann ging's los. Erst schön flach im 5er Tempo durch Heilbronn. Plan war mit 5:00 zu starten, an den Bergen (zwei Mal 100 Höhenmeter und auch sonst nicht flach) etwas langsamer und mit 3:40 ins Ziel.

So war's dann ganz locker bis bei km 10 der erste Berg kam. Rauchen und Quatschen einstellen und langsam hoch. Kein Problem. Doch langsam kam das Problem zum Vorschein. Die Sonne wurde immer stärker; und die Weinreben am Rand spendeten nur sehr begrenzt Schatten. Die km 14 bis 16 führten uns durch Lauffen, wo wir zuerst Martin und Bettina, dann Matthias und Kirsten sowie die jeweiligen Kinder trafen.

Lea gab mir wie versprochen Schwamm und Powergel, wobei der Schwamm deutlich nötiger war. Ab sofort nutzte ich jede Wasserstelle von innen und von aussen.

Ich merkte schon, wie die Sonnen mir zu schaffen machte, aber Günter zog mich mit.

Beim zweiten Berg nach 24 km ging ich dann hoch, Günter lief weiter. Ich fand es dann auch besser, mein Tempo zu laufen. Ab und an fand ich dann einen Leidens- und Gesprächspartner, obwohl es nicht ganz einfach ist, der örtlichen Slang zu verstehen (Wir können alles - ausser Hochdeutsch). Einer davon meinte, unter 4 Stunden wäre okay und 3:50 sollte drin sein. Nun ja, mal sehen.

Irgendwann kam sogar mal ein Stück Wald - und direkt lief es viel besser.

Die Verpflegung war sehr gut: alle 2,5 km gab es Apelschorle sowie Wasser für innen und außen, alle 5 km auch Bananen.

Bei km 10, 20 und 30 gab es sogar Toiletten.

Dann kamen wir wirklich zurück nach Heilbronn, bei km 41 sah ich 3:44 auf meiner Uhr. Dadurch packte mich doch noch mal der Ehrgeiz: 3:50 sollten doch drin sein. Also noch mal Gas gegeben (ich hatte den Eindruck, es wären sogar ein paar Wolken am Himmel), auf ins Franken-Stadion und mit 3:49:49 ins Ziel.

Danach erst mal auf den Rasen gelegt, ein 0,7l Fasche Apfelschorle geholt, wieder auf den Rasen und die Flasche geleert. Nach 25 min Pause mußte ich dann meine Klamotten holen und zum Bahnhof aufbrechen.

Im RE nach Mannheim wäre ich fast eingeschlafen. Im IC nach Köln war es so warm, dass ich meine lange Hose wieder ausgezogen habe (ich hatte die Laufhose noch an). Dank Hochwasser mußten wir einen rechtsrheinischen

Umweg fahren, hatten 25min Verspätung und den D-Zug nach Ac verpaßt. Um 19 Uhr war ich zu hause, reichlich platt, um 22 Uhr im Bett. Heute ist wieder alles im Lot, meine Konditions-Testampel habe ich bei Grün bekommen (mußte sogar noch bremsen), Treppen sind kein Problem.

 

Fazit: Ein schönes T-Shirt (dank frühzeitiger Anmeldung), eine neue Medaille, ein schöner Lauf auf Monschau-Marathon-Niveau (etwas weniger Steigungen, aber auch weniger Schatten).

 

Helmut